Stefanie Glaser

"Im Team arbeiten wir alle gemeinsam an einem Ziel: Wir wollen, dass es den bei uns lebenden Menschen gut geht."
Stefanie Glaser
Einrichtungsleitung DRK-Wohnanlage "Am Oberteich" (Schönberg)
Seit wann sind Sie in der Einrichtung tätig – und was hat Sie hierher geführt?
Ich arbeite bereits seit dem 01. September 2003 in der DRK-Wohnanlage in Schönberg. Ich kam ins Haus, um hier meine Ausbildung zur Altenpflegerin zu absolvieren – damals noch in der alten Wohnanlage, 2006 sind wir in das neue Haus umgezogen. Nach meinem Abschluss arbeitete ich bis zur Elternzeit als Fachkraft weiter. Als ich danach wiederkam, durfte ich bis 2014 als Wohnbereichsleitung einen Wohnbereich führen. Zwischenzeitlich tat sich die Möglichkeit auf, nebenberuflich meinen Fachwirt zu machen. Als ich damit fertig war, führte mich mein Weg als Pflegedienstleitung in die Verwaltung. Parallel leitete ich weiterhin die Einrichtung, war also eine Weile lang in einer Doppelposition tätig. Als Herr Gladysz die Geschäftsführung übernahm, wurde das wieder gesplittet. Darüber war ich auch sehr froh, denn eine Doppelposition geht mit viel Arbeit und Verantwortung einher. Mein Herz schlug damals für den Job der Pflegedienstleitung, weshalb ich ab 2018 nur noch in dieser Position gearbeitet habe. Seit 01. Mai 2025 bin ich nun Einrichtungsleitung.
Unterm Strich kann ich sagen, dass ich hier im Unternehmen eine sehr schöne Aufstiegschance bekommen habe. Ich kenne das Haus in- und auswendig, bin hier groß geworden und verankert – und ich hoffe, dass das auch noch ganz lange so bleibt!
Was motiviert Sie persönlich an Ihrer Arbeit als Einrichtungsleitung?
Ich finde, man wächst mit seinen Aufgaben. Ich mag es, mich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen. Der Job ist sehr vielseitig – es geht ja nicht nur um die wirtschaftliche Leitung, sondern auch um Personal, Belegung und Angehörigenarbeit. Das macht mir alles sehr viel Spaß. Gerade jetzt, wo ich die Einrichtungsleitung recht frisch übernommen habe, lerne ich jeden Tag neue Seiten am Beruf und an mir selbst kennen. Mir ist auch die Präsenz nach außen wichtig. Deshalb freue ich mich, dass wir nun auf Social Media aktiv werden. Es ist so schön, wenn wir mit kleinen Postings unsere Arbeit und die schönen Seiten der Pflege zeigen können. Ich wünsche mir, dass der Pflegeberuf wieder attraktiver und angesehener wird. Denn wir brauchen Menschen, die die Pflegebedürftigen hier bei uns vor Ort pflegen.
Was tun Sie oder Ihr Team, damit sich Menschen bei Ihnen wohl und sicher fühlen?
Bei uns sollen sich Beschäftigte und Bewohner gleichermaßen wohl fühlen. Für unsere Mitarbeitenden bieten wir viel: Wenn etwa jemand einspringt, gibt es als kleines Dankeschön einen Tankgutschein. Bei der Dienstplangestaltung nehmen wir Rücksicht auf individuelle Bedürfnisse. Wenn etwa der Partner auch im Schichtdienst arbeitet, versuchen wir die Einsätze so zu planen, dass das Wochenende frei ist und mit dem Liebsten verbracht werden kann. Ein anderes Beispiel: Wenn es sehr heiß ist, besorgen wir für alle Eis zur Abkühlung – das machen wir natürlich ebenso für unsere Bewohner. In unserem Haus feiern wir auch gerne gemeinsam – Personal und Bewohner zusammen. Im Sommer gibt es beispielsweise ein Grillfest, mit dem wir unseren Mitarbeitenden einfach mal Danke sagen wollen. Hierzu sind alle herzlich eingeladen. In der Adventszeit wichteln wir im Team und packen kleine Geschenke für die Bewohner. Außerdem planen wir Tierbesuche im Haus, wobei wir auch Zimmerbesuche ermöglichen, wenn jemand bettlägerig ist. Ebenso sorgen wir immer wieder für musikalische Unterhaltung. Gerne arbeiten wir auch mit dem Kindergarten vor Ort zusammen. Beispielsweise besuchen uns die Kinder vor Weihnachten oder Ostern. Das Leuchten in den Augen der Kinder und der Bewohner ist immer wieder schön zu sehen.
Generell steht und fällt viel mit dem Klima im Haus: Ist genügend Personal da, das sich kümmern kann und Zeit hat, sind auch die Bewohner zufriedener. Um Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen, ist uns ein enger Austausch mit unserem Bewohnerbeirat wichtig. Selbstverständlich beziehen wir zudem gerne Angehörige mit ein.
Wie würden Sie das Miteinander im Team beschreiben?
Wir sind ein kleines Haus mit 60 Bewohnerinnen und Bewohnern. Insgesamt sind wir im Team circa 55 Mitarbeitende aus allen Bereichen. Viele sind so wie ich schon viele Jahre bei uns in der Wohnanlage. Gerade in letzter Zeit haben wir viel zusammen erlebt – sei es die Corona-Krise oder die Phase, als wir wenig Fachkräfte vor Ort hatten. In den letzten Wochen und Monaten sind wir stark zusammengewachsen. Ob alt oder jung, neue oder langjährige Kollegen: Wir arbeiten sehr gut Hand in Hand und unterstützen uns gegenseitig. Auch die Wohnbereiche untereinander helfen sich aus. So können wir unsere Dienstplanung gewährleisten. Denn alle gemeinsam arbeiten wir an einem Ziel: Wir wollen, dass es den bei uns lebenden Menschen gut geht.
Was würden Sie jemandem sagen, der einen Platz für einen Angehörigen sucht?
Da wir ein kleines Haus sind, ist unsere Atmosphäre sehr familiär. Außerdem liegen wir direkt am Oberteich; gleichzeitig ist es bis zum Markt kein Kilometer. Im Ort findet man viele Angebote für den täglichen Bedarf, z. B. Einkaufszentren. Ärzte kommen direkt zu uns ins Haus, darunter auch ein Neurologe. Quartalsweise besucht uns ein Hörakustiker, und regelmäßig kann man bei uns Fußpflege genießen. Wer zum Friseur möchte, muss nicht einmal die Wohnanlage verlassen, denn wir haben einen eigenen Friseursalon.
Generell ist unser Haus sehr hell und freundlich. Statt langer, dunkler Flure gibt es bei uns gemütliche Gemeinschaftsbereiche, von denen die Bewohnerzimmer abgehen. Bei diesen handelt es sich meistens um Einzelzimmer, Doppelzimmer gibt es nur wenige. Obwohl wir schon bald 20 Jahre alt werden, finde ich unser Haus sehr offen und modern gestaltet. Gekocht wird in unserer hauseigenen Küche. Das Essen ist also immer frisch und hausgemacht. Und vor allem haben wir Personal, dass mit viel Herz für die Bewohnerinnen und Bewohner da ist.