Robert Beinert

"Mein persönliches Ziel ist es, für die Bewohnerinnen und Bewohner wie auch für alle Beschäftigten ein gutes Miteinander zu schaffen."

Robert Beinert

Einrichtungsleitung DRK-Wohnanlage "Prohner Wiek" (Prohn)

Seit wann sind Sie in der Einrichtung tätig – und was hat Sie hierher geführt?

Auf meinem beruflichen Weg habe ich bereits viele Stationen zurückgelegt: Ich bin gelernte Fachkraft, habe studiert und auch den Pflegedienstleiterkurs absolviert. Ich durfte schon in verschiedenen Unternehmen Erfahrungen sammeln, darunter auch in Altenpflegeeinrichtungen. Dort mochte ich aber schlicht und ergreifend den Umgang miteinander nicht. So kam ich schließlich am 15. August 2024 zum DRK.

Allerdings verlief mein Weg zur Einrichtungsleitung etwas anders als geplant. Ursprünglich trat ich eine Trainee-Stelle an, die mich schrittweise auf die Übernahme der Einrichtungsleitung an einem unserer Standorte vorbereiten sollte. Doch das Leben hatte andere Pläne: Zwei Wochen nach meinem Start sollte eine neue Pflegedienstleitung anfangen, konnte die Stelle aber nicht antreten. Da ich den PDL-Schein besitze, übernahm ich kommissarisch diese Position. Als die ursprüngliche PDL dann endgültig absagte, wurde die Stelle fest. Leider verließ uns im darauffolgenden Dezember auch die Einrichtungsleitung. Man fragte mich, ob ich die Leitung zum 01. Januar 2025 übernehmen möchte. Ich stimmte zu und war dann gleichzeitig Pflegedienstleitung und Interims-Einrichtungsleitung. Manchmal muss man die Dinge einfach so nehmen, wie sie kommen.

Was motiviert Sie persönlich an Ihrer Arbeit als Einrichtungsleitung?

Da ich selbst aus der Pflege komme, weiß ich, wie hart der Job ist und wie wenig dabei manchmal der Mensch im Mittelpunkt steht. Mein persönliches Ziel ist es, für die Bewohnerinnen und Bewohner wie auch für alle Beschäftigten ein gutes Miteinander zu schaffen. Pflegekräfte sollen gerne zur Arbeit kommen und genug Zeit für die Menschen in unserem Haus haben. 

Ich lege großen Wert auf eine biografieorientierte Pflege. Das bedeutet, dass wir uns als Einrichtung nach den Gewohnheiten der Bewohner richten. Wer beispielweise sein Leben lang um 04:00 Uhr morgens aufgestanden ist, soll das weiterhin tun können. Und wer gerne ausschläft, soll ausschlafen dürfen. Wir haben uns danach zu richten. Dann müssen wir eben im Nachtdienst waschen oder die Zeiten der Küche anpassen. Das ist momentan ein Mammutprojekt bei uns im Haus, das wir in Kombination mit der kompetenzbasierten Tourenplanung umsetzen: Wir wollen auf individuelle Wünsche und Gewohnheiten Rücksicht nehmen und gleichzeitig eine ausgewogene Arbeitsbelastung schaffen. Außerdem möchte ich die Pflege als Beruf wieder attraktiv machen und für mehr Digitalisierung sorgen.

Was tun Sie oder Ihr Team, damit sich Menschen bei Ihnen wohl und sicher fühlen?

Ich persönlich bin auf jeden Fall immer ansprechbar und präsent – für Beschäftigte und für Bewohner. Probleme sind in meinen Augen dafür da, um sie zu lösen. Dabei sind mir der direkte Dialog und die Eigenbeteiligung der Mitarbeitenden wichtig. Ich bin stets offen für Verbesserungsvorschläge.

Wir sind außerdem eine von wenigen Einrichtungen in ganz Deutschland, die Kneipp-zertifiziert sind. Die fünf Säulen des Kneipp-Konzepts finden sich bei uns in sämtlichen Bereichen wieder, sei es in der Pflege, in der Betreuung oder in der Küche. Das ist ein großes Alleinstellungsmerkmal. Für unsere Bewohnerinnen und Bewohner bieten wir zudem immer wieder kulturelle Veranstaltungen an. Dazu gehören u. a. ein Weihnachtsfest, ein Osterfest, eine Frauentagsfeier oder ein Grillfest für die Herren an Christi Himmelfahrt. Ansonsten pflegen wir auch viele Kooperationen, etwa mit dem Kindergarten oder der ortsansässigen Schule. So können junge Menschen den Älteren etwas zugutekommen lassen. Ganz neu bieten wir nun auch Angehörigenabende an, um Angehörigen eine Plattform für ihre Ängste, Sorgen und Nöte zu geben.

Wie sieht für Sie ein gutes Miteinander im Team aus?

In unserem Haus arbeiten über 90 Menschen zusammen. Als Einrichtungsleiter ist mir eine offene Gesprächskultur wichtig. Ich möchte, dass die verschiedenen Professionen im ständigen direkten Austausch stehen. Beispielsweise sollten Pflegesituationen meiner Ansicht nach immer multiprofessionell besprochen werden, d. h. Pflegefachkräfte, Pflegehilfskräfte und Betreuungskräfte sitzen gemeinsam an einem Tisch. Kommunikation ist die Basis einer guten Teamzusammensetzung. Diese Art des Miteinanders ist unser permanentes Ziel, auf das wir gemeinsam hinarbeiten.

Was würden Sie jemandem sagen, der einen Platz für einen Angehörigen sucht?

Wir sind wunderschön ländlich gelegen. Bei uns richtet man den Blick nicht auf eine Straße, sondern in die Natur. In den Morgenstunden werden wir von einem Storchenpaar begrüßt, das auf der Wiese Nahrung sucht. Und auch ein Reh steht jeden Morgen bei uns vor der Einrichtung. Darüber hinaus ist unser Haus architektonisch sehr schön – es hat einen starken Hotelcharakter. Unser absolut größter Vorteil: Bei uns gibt es ausschließlich Einzelzimmer. Das in Kombination mit dem Kneipp-Konzept und der qualitativ hochwertigen Pflege, die wir anstreben, macht die Pflegewohnanlage in Prohn zu einem Ort, an dem man in Würde alt werden kann.

Stand der Inhalte: Sommer 2025

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